Aristo Vision i535 Bedienungsanleitung Seite 6

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39°
RECHTFERTIGUNG
durch
Christus geschenkten Freiheit zum Werke
führen
kann,
trägt
zur Recht-
fertigung
selbst
nichts bei.
Heiligung
und Rechtfertigung wurden in der
älteren
protestantischen Theologie streng auseinandergehalten, in der neueren unter-
scheidet man die
Heiligung
nicht von der Rechtfertigung selbst, sondern von
der
Begründung
und den
Bedingungen
der Rechtfertigung.
Danach
rechtfertigt
Gott nicht, weil er geheiligt hat, sondern er heiligt, indem er aus
freier
Gnade
gerechtspricht (vgl.
C.
Andresen,
Erlösung
dogmengeschichtlich, in:
RGG
II
P1958], 5 93
f,
und
W.Joest,
Heiligung
dogmatisch,
in: RGG
III
P1959],
i8of).
Die
Interpretation der Rechtfertigungslehre Luthers ist auch innerhalb der
protestantischen Theologie keineswegs einheitlich. Fest
dürfte
jedoch stehen,
daß
es Luther vornehmlich darauf ankam, die Rechtfertigung
möglichst
dem
Wirken
des Menschen zu entziehen und als alleiniges Werk Gottes zu sehen.
Wenn
man das bedenkt, wird man es als
Nachteil
bezeichnen
müssen, daß
einer-
seits
Luther die
Lehren
des
Duns
Scotus nur
in
der nominalistischen Verzerrung
kennengelernt hat
und daß
andererseits
dieKontroverstheologie
auf
katholischer
Seite
faktisch allzusehr von den
andere
Akzente setzenden thomistischen An-
schauungen aus
erfolgte.
Wenn
nämlich
auch der Unterschied zwischen
Duns
Scotus und Luther entscheidend ist, so
dürfte
Luther mit dem echten
Duns
Scotus doch wohl
eher
ins
Gespräch
kommen
können
als
etwa
mit
Thomas
von
Aquin.
III
Systematisch
Mit
dem
Blick
auf die Reformatoren
erfolgte
die klassische Formulierung der
katholischen Rechtfertigungslehre auf dem
Konzil
von Trient.
Während
nach
Luther
die Rechtfertigung negativ nicht eine wirkliche
Sündentilgung,
sondern
eine
Zudeckung
bzw. Nichtanrechnung der
Sünden
und positiv nicht eine
innere Erneuerung und
Heiligung,
sondern eine
äußerliche
Anrechnung der
Gerechtigkeit
Christi
ist, ist sie nach katholischer Auffassung negativ eine
wahre
Sündentilgung
und positiv eine
übernatürliche
Heiligung
und Erneuerung
(D
792, 796, 799, 821;
dazu
Mt
9,2.6;
Lk
7,47f
u.a. und Jo
3,5;
Tit 3,}f;
2
Kor 5,17;
Eph
4,23f;
1 Kor 6,11 u.a.).
I.
Der
Rechtfertigungsprozeß.
Innerhalb des Rechtfertigungsprozesses sind sach-
lich
verschiedene Phasen und Faktoren zu unterscheiden, die jedoch nicht
etwa
als in streng zeitlicher Aufeinanderfolge wirkend oder gegeben zu denken
sind
:
die Ursachen der Rechtfertigung, die Vorbereitung auf die Rechtfertigung, die
Sündenvergebung
und die
Heiligung.
a) In Anlehnung an die aristotelisch-scholastische Ursachenlehre
(-»Aristo-
teüsmus
in der
Theologie;
->Thomismus)
hat das
Tridentinum
die
Ursachen
der
Rechtfertigung
folgendermaßen näher
bestimmt:
causa
finalisprimaria
ist die
Ehre
Gottes und
Christi,
causa
finalis
secundaria
das
ewige
Leben
des Menschen,
causa
efficiens
principalis
der barmherzige Gott,
causa
meritoria
Jesus
Christus,
causa
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